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Helmstedt. Avacon hat einen Fördermittelantrag für "Reallabore der Energiewende" beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eingereicht. Das Ministerium fördert großformatige Innovationsprojekte in der Energieforschung, die die Technik der Sektorenkopplung erproben.

Im Helmstedter Revier soll ein sogenanntes Energiewendelabor entstehen. Das Vorhaben "H2ellwaCH4 – Helmstedter Energiewendelabor zur Sektorenkopplung" unter Federführung der Avacon Netz GmbH mit Beteiligung der EEW Energy from Waste GmbH (EEW), dem Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) und dem Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) bietet eine große Chance, die Dekarbonisierung durch die Kopplung der Sektoren Strom und Gas aktiv voranzutreiben. In einem ersten Schritt wird dafür bei der thermischen Abfallverwertung freiwerdendes Kohlenstoffdioxid (CO2) abgeschieden und in Methangas (CH4) umgewandelt. Der für die Herstellung dieses synthetischen Erdgases (SNG) notwendige Wasserstoff entsteht durch Elektrolyse von Wasser mittels grünem Strom.

"Mit unserem Projekt zur Erzeugung von 'grünem Gas aus grünem Strom' wollen wir im Helmstedter Revier ein Leuchtturmprojekt für die Energiewende schaffen. Unser Gasnetz soll in Zukunft einen entscheidenden Beitrag zur Speicherung von regenerativer Energie leisten. Durch die Kopplung der Sektoren Strom und Gas tragen wir zur Erreichung der ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung bei", erklärt Marten Bunnemann, Vorstandsvorsitzender der Avacon AG.

Avacon plant im Rahmen des Projekts die Errichtung und den Betrieb einer Power-to-Gas Anlage (P2G) bestehend aus einem 10 Megawatt Elektrolyseur und einer entsprechend dimensionierten Methanisierung im Helmstedter Revier. CO2-Quelle für die Methanisierung ist die Thermische Restabfall-Vorbehandlungsanlage Buschhaus (TRV). EEW plant dafür eine CO2-Abscheideanlage (Carbon Capture Utilization) für insgesamt 10.000 Jahrestonnen CO2 aus den Rauchgasen der TRV zu errichten. "H2ellwaCH4 – Helmstedter Energiewendelabor zur Sektorenkopplung" wäre aktuell die größte P2G-Anlage in Deutschland. Das Investitionsvolumen der Anlage beträgt 20 Millionen Euro.

"Wir wollen mit unseren Partnern eine Power-to-Gas-Anlage bauen, die regenerativ erzeugten Strom zunächst in Wasserstoff und anschließend mittels Zuführung von CO2 in synthetisches Methangas umwandelt. Diese Technologie trägt als wichtiges Element der Sektorenkopplung entscheidend zur Effizienz und Realisierung der Energiewende bei und hat dadurch einen festen Platz in der Energiezukunft", sagt Dr. Stephan Tenge, Technikvorstand der Avacon AG und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des EFZN.

Die erneuerbare Welt von morgen spielt sich zunehmend dezentral ab. Die Kopplung der Strom- und Gasnetzinfrastruktur mittels P2G macht es zukünftig möglich, erneuerbare Energie zu speichern, zu transportieren und sektorübergreifend nutzbar zu machen.

Als traditionsreicher Energiestandort verfügt das Helmstedter Revier über einen großen Erfahrungsschatz und bietet mit diesem Know-how ideale Bedingungen, Lösungen für die Energieversorgung der Zukunft zu entwickeln. Die guten Anbindungen an die Strom- und Gasnetze in der Helmstedter Region sowie die dort befindliche thermische Abfallverwertungsanlage der EEW in der Nähe des ehemaligen Kohlekraftwerks Buschhaus ergeben ein attraktives Umfeld für das innovative Energiewendelabor.

Mit der langjährigen Expertise sowohl im Strom- als auch im Gassektor und der vorhandenen Infrastruktur kann Avacon zum Wegbereiter der P2G-Technologie werden. Daher hat Avacon Bundesfördermittel für das Vorhaben beantragt, denn durch die derzeitigen regulatorischen Rahmenbedingungen ist ein solches Vorhaben nur mit Fördermitteln umsetzbar. Ziel des Projektes ist es, neben der technischen Weiterentwicklung der P2G-Technologie auch den ordnungspolitischen Rahmen zu erproben und die Technologie zur Marktreife zu bringen.

 

Kontakt:

Michaela Fiedler

Pressesprecherin Avacon für Burgwedel, Gehrden, das 110-kV-Netz in Nordwest Niedersachsen und in Hessen

pravaconde

Telefon.: 05351/1 23-3 52 5 3

Diana Schneider

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit EFZN

diana.schneiderefznde

Telefon.: 05321/3816-8162

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