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Göttingen. Welche Rolle spielen die Netzbetreiber bei der Sektorenkopplung? Dieser Frage gingen die 200 Teilnehmer/-Innen der 11. Göttinger Tagung zu aktuellen Entwicklungen des Energieversorgungssystems am 8. und 9. Mai 2019 in der Göttinger Paulinerkirche nach. Konzipiert, organisiert und durchgeführt wurde die Tagung wie in den Vorjahren gemeinsam durch das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) und die Bundesnetzagentur.

Über Sektorenkopplung wird derzeit viel gesprochen. Denn zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen kann die Stromwirtschaft wegen des bereits hohen Anteils an erneuerbaren Energien auch in den Sektoren Wärme, Verkehr und Industrie einen wesentlichen Beitrag leisten. Für die gesamte Energiewirtschaft, aber insbesondere für die Strom- und Gasnetzbetreiber und den Regulierer stellen sich neue Fragen und Herausforderungen, über die die Referenten/-Innen in Vorträgen und Diskussionsrunden miteinander und mit dem Publikum in einen angeregten Gedankenaustausch traten.

Standen am ersten Veranstaltungstag die für die Sektorenkopplung erforderlichen Infrastrukturen im Mittelpunkt, waren die Vorträge des Folgetages den Auswirkungen der Sektorenkopplung auf die Netzentgelte und staatlich veranlassten Energiepreisbestandteile gewidmet. "Die Bandbreite der Vorträge und Fachforen zum Zusammenspiel von Strom- und Gasversorgung, zu den Potenzialen von Power-to-X in der chemischen Industrie, zur E-Mobilität  und zu alternativen Antriebssystemen im Eisenbahnverkehr hat deutlich aufgezeigt, welche Potenziale in der Sektorenkopplung liegen. Um diese zu heben, sind Anpassungen des Marktdesigns unumgänglich. Die Tagung hat wichtige Beiträge zur Ausgestaltung eines neuen regulatorischen Rahmens geliefert.", fasst Professor Hartmut Weyer von der TU Clausthal/EFZN das inhaltliche Programm zusammen.

Die Göttinger Energietagung bringt Marktteilnehmer, Berater, Behörden und Wissenschaft fachübergreifend miteinander ins Gespräch. Ökonomen, Ingenieure und Juristen diskutierten in diesem Jahr gemeinsam über Chancen und Herausforderungen integrierter Energiesysteme. In seinem Schlusswort verwies EFZN-Geschäftsführer Dr. Wolfgang Dietze auf eine seiner Wahrnehmung nach zunehmend kritischer werdende Stimmung gegenüber der Energiewende und betonte die Wichtigkeit eines breiten gesellschaftlichen Dialogs in diesem Kontext: "Wir brauchen eine ständige aktive 'Sektorenkopplung' zwischen Wirtschaft, Ministerien, Behörden, Politik, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft, um den Umbau des Energiesystems als gesellschaftliches Gemeinschaftsprojekt gemeinsam voranzubringen. Das EFZN will diesen Prozess im Sinne seines transdisziplinären Forschungsansatzes u.a. durch Veranstaltungen wie diese intensiv unterstützen."

 

Die freigegeben Vorträge finden Sie hier.

 

Kontakt:

EFZN-Geschäftsstelle

Diana Schneider, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,

diana.schneiderefznde

Telefon: 05321/3816-8162

 

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