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Die Energiewende in Niedersachsen braucht auch die öffentlichen Gebäude. Mit Photovoltaik bestückt können Schulen, Turnhallen, Rathäuser oder Klärwerke einen großen Teil ihres Strombedarfs aus Erneuerbarer Energie decken und erhebliche Kosten einsparen. Dies machte Energieexperte Ludwig Brokering in seinem Vortrag im Rahmen des Niedersächsischen Forums Solarenergie am 30.06.2020 deutlich.

An konkreten Beispielen zeigte Brokering, welche Vorteile Photovoltaik für die Kommunen bietet. Auf den großen Dachflächen kann Solarstrom besonders günstig erzeugt werden zu Gestehungskosten von 7 bis 10 Cent pro Kilowattstunde. Ein großer Teil des Stroms kann unmittelbar selbst verbraucht werden und erspart den Einkauf von teurem Netzstrom. So refinanzieren sich die vorgestellten Photovoltaik-Anlagen (ohne Batteriespeicher) in Zeiträumen von 9 bis 11 Jahren. Die jährlichen CO2-Einsparungen sind erheblich.

Als erstes sollten Kommunen Gebäude mit hohem Stromverbrauch in den Blick nehmen und mittelfristig alle kommunalen Gebäude mit Photovoltaik ausgerüstet werden.

Die Statik der Gebäude müsse vor dem Bau einer Photovoltaik-Anlage geprüft werden, in den meisten Fällen wird die zusätzliche Last einer Photovoltaik-Anlage durch die Statik gedeckt.

Für den Betrieb der Anlage empfahl Ludwig Brokering zwei Modelle: Optimal ist es, wenn die Kommune die Photovoltaik-Anlage selbst baut und bereibt. Fehlen die investiven Mittel kann der Bau einem Dritten übertragen werden, dieser verpachtet die Anlage zurück an die Kommune. Damit wird die Personenidentität von Betreiber und Stromnutzer sichergestellt.

Zur Finanzierung können Kommunen Darlehen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) nutzen.

Die mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Online-Veranstaltung sahen in einer Blitzumfrage als Haupthindernisse für den PV-Ausbau auf kommunalen Gebäuden fehlende „Kümmerer“ in der Verwaltung und fehlende Investitionsmittel.

Das Angebot einer „Impulsberatung Solar für Kommunen“, das die Klimaschutz-und Energieagentur Niedersachen ermöglicht, kann der erste Schritt zu einer Photovoltaik-Anlage auf der örtlichen Schule oder dem Hallenbad sein.  

Die von Herrn Brokering gezeigten Präsentationsfolien können Sie hier abrufen.

 

Das Niedersächsische Forum Solarenergie ist eine gemeinsame Veranstaltung des Instituts für Solarenergieforschung in Hameln, des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen und der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen. Das Forum findet 2020 online in einer Vortragsreihe statt. Folgender weiterer Termin ist vorgesehen:

07. Juli 2020, 15-16 Uhr: Tjarko Tjaden, Hochschule Emden/Leer

Thema: „Photovoltaik mit Speicher für Strom, Wärme, Mobilität: Empfehlungen zu Auslegung und Betrieb"

Informationen zum vorangegangenen Vortrag von Professor Rolf Brendel, Institut für Solarenergieforschung (ISFH) (vom 23. Juni 2020) zum Thema: „Niedersachsen in die Sonne: die Solarenergie in der Energiewende" finden Sie hier.

 

Kontakt:

Barbara Mussack

Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen GmbH (KEAN)
Tel. +49 (0) 511 89 70 39 14
Mobil +49 (0) 151 52632473

E-Mail: Barbara.Mussack@klimaschutz-niedersachsen.de

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