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Celle/Clausthal. Nach nur zwei Monaten Vakanz hat die TU Clausthal mit Prof. Dr.-Ing. Joachim F. Oppelt einen Vertreter für die Professur Tiefbohrtechnik, Erdöl- und Erdgasgewinnung am Institut für Erdöl- und Erdgastechnik gefunden. In dieser Funktion ist er zugleich für die Einrichtung des Forschungszentrums Drilling Simulator Celle (DSC) verantwortlich. Der bisherige Leiter, Dr. Catalin Teodoriu, hatte die Universität überraschend verlassen. 

Oppelt, bisher Direktor "Externe Forschungsprogramme" beim Unternehmen Baker Hughes in Celle, hat Anfang März die neue Aufgabe übernommen. Der erfahrene Wissenschaftler und Manager, der von Anfang an in die Konzeption des Forschungszentrums für Tiefbohrtechnik involviert war, hat sich vorgenommen, den Betrieb des Zentrums möglichst noch in diesem Jahr aufzunehmen. Wissenschaftlich ist der Drilling Simulator dem Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) zugeordnet.

"Der DSC ist eine einmalige Chance für alle am Projekt Beteiligten. Seine Ansiedlung am Standort der deutschen Bohr- und Service-Industrie in Celle bietet Gewähr für eine enge Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Industrie, die sich in Celle im Verein GeoEnergy zusammengeschlossen hat. Baker Hughes hat deshalb die Idee, am Ort ein Forschungszentrum Drilling Simulator Celle einzurichten, von Beginn an unterstützt", so Professor Oppelt. Alle, er persönlich, aber auch die ansässige Industrie, hätten mit Sorge die jüngste Entwicklung um den DSC verfolgt. "Auf die Anfrage des Clausthaler Universitätspräsidenten Professor Thomas Hanschke, nach dem Weggang des bisherigen DSC-Projektleiters dessen Aufgabe zu übernehmen, hat sich auch mein Arbeitgeber voll und ganz hinter die Unterstützung des Drilling Simulators gestellt", so Oppelt.

Nach dem Studium des Maschinenbaus in Hannover und der Promotion am Institut für Erdölforschung wechselte Joachim Oppelt 1982 nach Celle zu Baker Hughes. Dort war er in verschiedenen Entwicklungs- und Management-Funktionen u.a. für Leuchtturm-Projekte wie die "Kontinentale Tiefbohrung" oder die Entwicklung des weltweit ersten kommerziellen automatischen "Rotary Steerable" Richtbohrsystems verantwortlich. Seit etwa 15 Jahren hat Professor Oppelt als "Director External Programs" die organisatorische Verantwortung für die gemeinsam mit Ölfeldkunden durchgeführten Entwicklungsprojekte sowie für öffentlich geförderte Projekte. Hervorzuheben ist das Forschungsprojekt "Geothermie und Hochleistungsbohrtechnik" (gebo), dessen Forschungsergebnisse zum Teil am Drilling Simulator Celle verstetigt werden sollen. Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit und seinem Netzwerk – er ist beispielsweise Leiter des Organisationskomitees der internationalen Bohrkonferenz "Celle Drilling" – besitzt Oppelt einen hervorragenden Überblick über die laufenden Aktivitäten in der Industrie auf nationaler und internationaler Ebene und deren Forschungsbedarf. Seit zwölf Jahren lehrt er zudem an der TU Clausthal das Fach Richtbohrtechnik.

"Unser Ziel wird es sein, mit dem Drilling Simulator Celle ein auch international anerkanntes Forschungszentrum zu etablieren. Im Ergebnis sollen Tiefbohrungen für Geothermie, Kohlenwasserstoffe und untertägige Speicher mit einem höheren Maß an Sicherheit, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit herzustellen sein", so Oppelt. "Neben der Bohrtechnik fließen in das Projekt in Celle weitere zentrale Kompetenzen der TU Clausthal ein", unterstreicht TU-Präsident Hanschke mit Blick auf die Technische Mechanik (Professor Gunther Brenner), die Simulationswissenschaften (Professor Dietmar Möller) sowie die Materialtechnik (Professor Volker Wesling).

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