Das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) bearbeitet zentrale Fragen der Energiewende aus den Blickwinkeln unterschiedlicher wissenschaftlicher Fachdisziplinen. Es bietet kompetente Expertise für Politik, Wirtschaft, Verbände und Öffentlichkeit in Themenbereichen, welche gerade besondere gesellschaftliche Aufmerksamkeit erfahren: die durch den voranschreitenden Klimawandel und aktuell insbesondere durch den Ukraine-Krieg erforderliche Beschleunigung der Transformation des Energiesystems und die damit einhergehende Sorge um die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit.

Mehr denn je zeigt sich fünf Monate nach Beginn des Ukraine-Krieges, dass die Frage der Energieversorgungssicherheit eine gesellschaftliche Schlüsselfrage ist. Diese Frage ist als Hintergrundthema mit großer Wucht auf die Vorderbühne getreten. Der verstärkte Druck auf den Umbau des Energiesystems und die Umsetzung der Energiewende hat erhebliche Konsequenzen für die Abhängigkeit und Verfügbarkeit von Technologien und Prozessen. Unmittelbar hat er vor allem aber Konsequenzen für die Energiepreise. Diese steigen massiv und drohen für Private, aber auch für Unternehmen erhebliche gesellschaftliche Fliehkräfte zu entfalten. Sie vertiefen die schon heute bestehenden sozialen und materiellen Ungleichheiten. Das hat starke Folgen auch für die Wirtschafts- und Arbeitswelt und erzeugt Sorgen in weiten Teilen der Gesellschaft.

Um Lösungen für diese Herausforderungen zu finden, müssen viele Teilaspekte berücksichtigt, erforscht und zusammengedacht werden. Hierzu leisten niedersächsische Wissenschaftler:innen einen wichtigen Beitrag. Die Themen, die nun mit noch größerer Kraftanstrengung beschleunigt angegangen werden müssen, werden seit vielen Jahren originär in Niedersachsen und disziplinübergreifend im EFZN gebündelt erforscht und entwickelt. Das EFZN hat langjährige Erfahrung vorzuweisen bei der Beantwortung noch ungelöster Herausforderungen, die unmittelbar mit der anstehenden massiven Ausweitung in der Fläche notwendiger technologischer Maßnahmen akut werden (zum Beispiel in den Themenfeldern Erzeugung von Erneuerbaren Energien, sogenannten „P2X-Technologien“ zur Umwandlung elektrischer Energie in andere Energieformen – wie etwa Wasserstoff –, Vernetzte Energiesysteme bzw. Kopplung des Elektrizitätssektors mit Verkehrs- und Wärme-Technologien, Digitalisierung des Energiesystems). EFZN-Forscher:innen suchen aber auch Antworten auf gesellschaftswissenschaftliche Fragen nach einer tragfähigen Energieinfrastruktur, die zum einen essenzielle Nachhaltigkeitsziele erreicht und zum anderen Wege zu sozialem Ausgleich schafft. Hier kommen regionale und kommunale Strategien ins Spiel, aber auch die Diversifizierung der Energieversorgung.

Um die disziplinübergreifende Forschung in den drängenden Themenfeldern mit noch größerem Nachdruck voranzubringen, legt der Vorstand des EFZN aus eigenen EFZN-Mitteln ein niedersächsisches Forschungsprogramm für kurzfristig zu bearbeitende Projekte auf. Das EFZN steht als niedersächsische Einrichtung dafür ein, mit der wissenschaftlichen Expertise seiner Forscher:innen einen Beitrag zu den aktuellen Herausforderungen der Energiewende zu leisten – innerhalb der Wissenschaftsgemeinde, aber beratend auch im Dialog mit der Politik und allen Bereichen der Gesellschaft. EFZN-Wissenschaftler:innen erleichtern den Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen und machen diese nutzbar, um die Schlüsselfragen der Zeit auf dem Stand der Forschung zu diskutieren und wissenschaftlich gestützte Entscheidungen zu treffen. Wissenschaft muss Verantwortung übernehmen, gerade jetzt.

Der EFZN-Vorstand

Prof. Dr.-Ing. Bernd Engel,Technische Universität Braunschweig

Prof. Dr.-Ing. Richard Hanke-Rauschenbach,Leibniz Universität Hannover

Prof. Dr. Sebastian Lehnhoff,Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Prof. Dr. Wolfgang Schade, Technische Universität Clausthal

Prof. Dr. Berthold Vogel, Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) an der Georg-August-Universität




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