Wasserstoff-Forschung ohne Grenzen
Online H2-Research Market Place bringt Niedersachsen und Schottland ganz nah zusammen.
Energiebooster für die strategische Energiepartnerschaft zwischen Niedersachsen und Schottland: Ein H2-Research Market Place hat den Weg für einen engeren wissenschaft-lichen Austausch und zukünftige Kooperationen im Bereich Wasserstoff geebnet – pass-genau und dank Online-Format direkt und ohne aufwendiges Reisen. Aufgrund des großen Zuspruchs bei den Wissenschaftler:innen gibt es noch in diesem Winter eine Follow-up-Veranstaltung. Für das kommende Jahr ist bereits ein weiterer Research Market Place zu einem anderen zentralen Thema der Energiewende, der Critical Digital Infrastructure / Digitalization of Energy Systems geplant.
Das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (efzn) weitet seine Aktivitäten, nicht zuletzt mit Blick auf das interdisziplinäre Forschungsprogramm Transformation des Energiesystems Niedersachsen (TEN.efzn), auf internationales Terrain aus. Und kooperiert bei dieser aus dem Wasserstoffbereich erwachsenen Initiative mit dem European Centre for Advanced Studies (ECAS) in Lüneburg und der Scottish Partnership in Energy and Engineering Research & Innovation (SPEERI). ECAS fördert u. a. die Bildung von Netzwerken und strategischen Partnerschaften und fungiert als wichtiges Bindeglied zwischen Forschungseinrichtungen aus Schottland und Niedersachsen
Dass der H2-Research Market Place voll ins Schwarze treffen würde, zeichnete sich bereits bei den Anmeldezahlen für die beiden Sessions im Oktober 2025 ab: Mehr als 120 Anmeldungen waren es. „Das ist sehr, sehr gut“, sagt Dr. Knut Kappenberg vom Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (efzn) erfreut: „Das hatten wir zwar erhofft, aber nicht wirklich erwartet.“
Dynamisch führte Prof. Dr.-Ing. Richard Hanke-Rauschenbach als Moderator gekonnt durch die gesamte Veranstaltung. In kurzen Pitches stellten sich Wissenschaftler:innen mit ihren Forschungsschwerpunkten vor. In Breakout-Räumen konnten sie dann zu ihren Pendants aus dem jeweils anderen Land gezielt Kontakt aufnehmen und sich mit ihnen vernetzen.
Das Format des Online Market Places erwies sich als so wirkmächtig, dass sich für die Organisator:innen ebenso überraschend wie erfreulich vor der zweiten Session bereits Ansätze für eine konkrete niedersächsisch-schottische Zusammenarbeit abzeichneten: Es gab direkt Nachfragen nach passenden Förderprogrammen und entsprechenden Antragsformularen, z. B. im Rahmen des gemeinsamen Forschungsförderungprogramms der VolkswagenStiftung (zukunft.niedersachsen) und Royal Society of Edinburgh (RSE) „Lower Saxony – Scotland Research and Innovation Scheme“: Dieses Programm bietet niedersächsischen und schottischen Wissenschaftler:innen die einzigartige Möglichkeit, Projekte anzubahnen und gemeinsame Forschung zu betreiben, um die Grundlage für erfolgreiche Drittmittelanträge, insbesondere im Rahmen von Horizon Europe, zu schaffen.
Um die Forschenden auch weiterhin passgenau unterstützen zu können, bieten die Organisatoren des H2-Research Market Places für Dezember und Januar zwei Follow-Up Drop-in-Lunch-Sessions an: „Wir wollen zum weiteren Austausch ermutigen und vor allem detaillierte Informationen zu Fördermöglichkeiten geben“, kündigt Judith Crämer von ECAS an. Tandems, die sich bereits gefunden hätten, würden natürlich gerne weiterbetreut.
Im Bereich der Wasserstoffforschung sei es mit dem Online H2-Research Market Place nun eindrucksvoll gelungen, Brücken zu bauen, Kooperationen zu fördern und die strategische Energiepartnerschaft zwischen Niedersachsen und Schottland zu verstärken, streicht Crämer heraus.
Doch damit nicht genug: Die Planungen für einen „Market Place on Critical Digital Infrastructure / Digitalization of Energy Systems“ haben bereits begonnen, verrät Kappenberg: „Wir haben uns diesmal bewusst auf das Thema Wasserstoff fokussiert, um das Feld nicht zu weit zu machen. Da der Schwerpunkt der strategischen Energiepartnerschaft zwischen Niedersachsen und Schottland aber auf der gesamten Energiewende liegt, möchten wir auch in weiteren Kernbereichen internationale Brücken schlagen.“
Forschende aus Niedersachsen, die Rückfragen haben, können sich melden bei:
Kommunikationsteam des efzn
kommunikation@efzn.de
ECAS
Interview zur Vorstellung des H2-Research Market Place beim Joint Forum in Edinburgh
Welche Bedeutung der Market Place für internationale Forschungskooperationen hat, zeigte sich ganz konkret beim Joint Forum in Edinburgh vom 27. November bis 28. November 2025. Alexandra Berndt, die als Teil des Programmkomitees nach Schottland gereist war, berichtet: „Es war großartig, die Kolleg:innen Prof. Gioia Falcone, Prof. Daniel Friedrich und Natasha Madeira aus dem schottischen Teil des Programmkomitees bei der Veranstaltung persönlich kennenzulernen. Hier konnten wir uns auch direkt zum geplanten Market Place on Critical Digital Infrastructures 2026 austauschen.“
Frau Berndt, wie wichtig ist speziell der informelle Rahmen des Market Place für internationale Forschungskooperationen?
„Ein vertrauensvoller Raum, in dem sich Forschende zunächst informell austauschen und Ideen brainstormen können, kann eine große Wirkung haben. Forschende auf der Suche nach internationalen Kooperationsmöglichkeiten sind häufig mit der Herausforderung konfrontiert, die richtigen Forschungspartner:innen für die Zusammenarbeit zu finden, weshalb Match-Making-Veranstaltungen so wichtig sind. Hier können sie diskutieren, wo die jeweiligen Forschungsstärken und Lücken liegen und, wie man die Forschung des jeweils anderen ergänzen kann.“
Welche Rolle spielt die Anschubfinanzierung durch das Research and Innovation Scheme für die internationale Forschungskooperation?
„Häufig gibt es finanzielle Start-Schwierigkeiten, die Forschende daran hindern, einen Antrag sich für größere Fördertöpfe wie Horizon Europe zu schreiben. Daher ist es wichtig, konkrete finanzielle Rahmenbedingungen wie das Research and Innovation Scheme zu schaffen, die diese Hürden konkret adressieren und beheben. Für die Teilnehmenden der Research-Market-Places kann die Anschubfinanzierung ein wichtiger Anreiz und Baustein für die Initiierung niedersächsisch-schottische Forschungskooperationen sein.“