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Hannover. Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen um die Luftqualität in unseren Städten ist die Elektromobilität – und hierbei insbesondere die batterieelektrische – in den vergangenen Monaten ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit getreten. Weniger Beachtung finden dagegen Konzepte, die in einigen Anwendungsbereichen möglicherweise sogar die besseren Alternativen bieten könnten. Mit den 11. Niedersächsischen Energietagen sollte daher die bisher eher eindimensionale Betrachtung um weitere Lösungen ergänzt werden. Unter dem Titel „Mobilität der Zukunft – was treibt uns an?“ diskutierten im Alten Rathaus in Hannover am 20. und 21. November 2018 rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft dieses insbesondere auch für Niedersachsen hochaktuelle Thema. Schirmherr der diesjährigen Niedersächsischen Energietage war Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung Dr. Bernd Althusmann.

Um die Diskussion über die Mobilität der Zukunft auf eine breitere Basis zu stellen, nahmen die Energietage zum einen die vier Hauptverkehrsträger Straße, Schiene, Wasser und Luft gleichermaßen in den Blick. Zum anderen behandelten inhaltlich vertiefte Diskussionen in vier Fachforen neben dem Umgang mit knappen Ressourcen und den Fragen nach den notwendigen Infrastrukturen und möglichen Antriebstechnologien für die Mobilität der Zukunft auch verschiedene Mobilitätskonzepte für ländliche und urbane Räume, in denen der Mensch als Subjekt der Mobilitätswelt im Mittelpunkt stand. Den besonderen Wert dieses Ansatzes hob Staatssekretär Dr. Berend Lindner, der stellvertretend für Minister Althusmann die Tagung eröffnete, in seinem Begrüßungsvortrag hervor. Denn die Mobilitätswende brauche ganzheitliche Lösungen. Dafür sei die Auseinandersetzung mit dem gesamten Spektrum von einer ehrlichen Debatte über die tatsächliche CO2-Belastung der Elektromobilität bis hin zu einem gesamtgesellschaftlichen Dialog über Mobilitätsbedürfnisse essentielle Voraussetzung.

Die Vielfalt der zu beachtenden Aspekte spiegelte sich auch in den Lösungsansätzen wider, die im Laufe der Tagung herausgearbeitet wurden. Die eine Antwort auf die Frage nach der Mobilität der Zukunft existiert nicht. Vielmehr braucht es diverse Energieträger und Konzepte für die diversen Anwendungen. So werden nach Überzeugung der Teilnehmenden batterieelektrische Antriebe in der Zukunft ebenso ihren Platz haben wie etwa wasserstoffbasierte, je nachdem welche Anforderungen an Reichweite oder Transportkapazitäten der jeweiligen Mobilitätsanwendung gestellt werden. Gemein ist vielen Ansätzen die Bedeutung des Zuwachses der Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien. Von verschiedenen Seiten und vor unterschiedlichen Hintergründen wurde ein beschleunigter Ausbau und Transfer der Erneuerbaren für eine erfolgreiche Mobilitätswende gefordert. In diesem Zusammenhang müsse man sich die Radikalität der Klimaschutzziele, die bis 2050 erreicht werden sollen, immer wieder ins Bewusstsein rufen, sagte EFZN-Vorstandssprecher Professor Carsten Agert.

Unter der Fragestellung „Mobilität der Zukunft: Wann geht’s (endlich) los?“ diskutierten zum Abschluss der 11. Niedersächsischen Energietage in einem hochrangig besetzten Podium um Niedersachsens Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz Olaf Lies und Wolfgang Müller-Pietralla, dem Leiter Zukunftsforschung und Trendtransfer der Volkswagen AG, weitere Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Industrie, Gesellschaft und Wissenschaft. Einig waren sich die Diskutanten darin, dass die Mobilitätswende keinen Aufschub mehr duldet, wenn die ambitionierten für das Jahr 2050 definierten Klimaschutzziele erreicht werden sollen. Als ein wichtiger Impulsgeber der Mobilitätswende wird die Digitalisierung gesehen, etwa bei der Optimierung des Verkehrsflusses oder für Nachfrage gesteuerte Mobilitätsangebote. „Die Chancen der Digitalisierung werden unsere Mobilität enorm verändern“, zeigte sich Minister Lies überzeugt. 

Stellvertretend für das Programmkomitee der 11. Niedersächsischen Energietage zeigte sich EFZN-Geschäftsführer Dr. Wolfgang Dietze in seinem Schlusswort sehr zufrieden mit Ablauf und Resonanz. Die verschiedenen Beiträge der Veranstaltung hätten wieder einmal gezeigt, wie wichtig es sei, sich bei der Transformation des Energiesystems gesellschaftsübergreifend über die Ziele einig zu werden und in die gleiche Richtung zu gehen. Elementare Grundlage dafür sei der transdisziplinäre, disziplinübergreifende Dialog, den das EFZN u.a. mit den Niedersächsischen Energietagen immer wieder anstoßen wolle.    

Die Ergebnisse der Niedersächsischen Energietage werden auch in diesem Jahr als NET-Ergebnisbroschüre zusammengefasst. Diese wird in Kürze auf der EFZN-Homepage bereitgestellt. Dort finden sich auch die bislang freigegeben Vorträge als Download.

 

Kontakt:

EFZN-Geschäftsstelle

Diana Schneider, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,

diana.schneider@efzn.de

05321/3816-8162

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