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Göttingen. Ein Jubiläum konnte die Göttinger Tagung zu aktuellen Entwicklungen des Energieversorgungssystems am 14. und 15. März feiern. An der nunmehr 10. gemeinsamen Veranstaltung von Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) und Bundesnetzagentur nahmen wieder mehr als 100 Vertreter von Unternehmen, Verbänden, Beratern, Behörden und Wissenschaft teil.

Die Beschaffung von Leistungen durch Ausschreibungen prägt immer weitere Bereiche der Energiewirtschaft. Ausschreibungsverfahren werden nicht nur durch die Energieregulierungsbehörden durchgeführt, sondern auch durch die Betreiber von Energieversorgungsnetzen. Unter dem Titel „Ausschreibungen – ‚Allzweckwerkzeug‘ der Regulierung!“ untersuchte die Tagung, inwieweit Ausschreibungen ein geeignetes Werkzeug bei der Regulierung des Energieversorgungssystems darstellen und was für das Ausschreibungsdesign zu beachten ist.

Nach der Eröffnung durch den Vizepräsidenten der Bundesnetzagentur Peter Franke und EFZN-Vertreter Professor Hartmut Weyer, Direktor des Instituts für deutsches und internationales Berg- und Energierecht der TU Clausthal, hielt Professor Achim Wambach, Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Vorsitzender der Monopolkommission, den Keynote-Vortrag. Am Beispiel der Vergabe von Konzessionsverträgen für Strom- und Gasnetze sowie der Ausschreibung von Erneuerbare-Energien-Anlagen ging er der Frage nach, welche Rolle Ausschreibungen als Komplement oder Substitut der Energieregulierung spielen können.  

Erfahrungen und Perspektiven des Ausschreibungsdesigns für Erneuerbare-Energien-Anlagen sowie Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen wurden anschließend in weiteren Vorträgen sowie in zwei Fachforen vertiefend analysiert. Einbezogen wurden auch der europäische Rechtsrahmen und die dort laufenden Gesetzgebungsverfahren (sog. „Winterpaket“ der Europäischen Kommission).

Einen weiteren Schwerpunkt der Tagung bildete die Beschaffung von Systemdienstleistungen, insbesondere der Regelenergie zum Ausgleich von Ein- und Ausspeisungen im Stromnetz. Vergleichend wurde hierbei auch das Ausschreibungsdesign der skandinavischen Märkte für Regelenergie herangezogen. Ein weiteres Fachforum vertiefte mögliche Konzepte zur Beschaffung von Flexibilität, wie sie in einem Energieversorgungssystem mit stark steigendem Anteil volatiler Erzeugung aus Erneuerbaren Energien benötigt werden.

Wie in den Vorjahren konnte die Veranstaltung nicht nur einen lebhaften Dialog zwischen den Marktteilnehmern, Beratern, Behörden und Wissenschaft fördern, sondern auch zum besseren Verständnis von Möglichkeiten und Grenzen der unterschiedlichen Beschaffungsoptionen und Ausschreibungsdesigns beitragen. Hierzu trug insbesondere auch der fachübergreifende Austausch zwischen Ökonomen, Ingenieuren und Juristen bei, wie er von der Göttinger Energietagung stets angestrebt wird.

Die freigegebenen Vorträge finden Sie hier.

Kontakt:

EFZN-Geschäftsstelle

Diana Schneider, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,

diana.schneider@efzn.de

05321/3816-8016 

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