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Goslar/Pretoria. Die North-West University (NWU) und das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) streben gemeinsame Forschungsaktivitäten unter anderem auf dem Gebiet der untertägigen Pumpspeicher an. Im Rahmen einer Delegationsreise der Niedersächsischen Landesregierung nach Südafrika, an der seitens des EFZN-Vorstands Prof. Carsten Agert und Prof. Hans-Peter Beck teilnahmen, unterzeichneten beide Seiten Ende Oktober eine Absichtserklärung ("Memorandum of Understanding").

Nun gilt es, einen Rahmen für die Zusammenarbeit beider Institutionen zu entwickeln. Angedacht sind gemeinsame Forschungs- und Wissenstransferaktivitäten, wie zum Beispiel Seminare, Konferenzen und öffentliche Vorträge. Auch der Austausch von Studenten und Wissenschaftlern sowie von Forschungsergebnissen zum gegenseitigen Nutzen ist möglich.

Unterzeichnet wurde die Erklärung im Rahmen der Delegationsreise der Niedersächsischen Landesregierung unter Leitung von Umwelt- und Energieminister Stefan Wenzel in Südafrika. Neben dem Sprecher des EFZN-Vorstandes, Prof. Hans-Peter Beck, unterschrieb der Vizekanzler der NWU Prof. Dan Kgwadi in der Residenz des deutschen Botschafters Walter Johannes Lindner in Pretoria.

Dass die Absichtserklärung bereits mit Leben erfüllt wird, zeigt die erste konkrete Kooperation der neuen Partner: Auf der 3. Pumpspeichertagung des EFZN am 26. November wird Prof. Frank Winde von der "Mine Water Research Group" der NWU ein neuartiges Konzept eines offenen Pumpspeichers unter Tage vorstellen, der in den tiefen Schächten ehemaliger Goldabbaugebiete in Südafrika Anwendung finden könnte. Insbesondere die Gebiete um Johannesburg scheinen dabei gut geeignet.

Darüber hinaus wurden im Rahmen der Delegationsreise die bestehenden Kontakte zum "Council for Scientific and Industrial Research" (CSIR), eine der führenden Forschungs- und Entwicklungsorganisationen Afrikas, vertieft. Thema waren hier unter anderem mögliche Forschungsprojekte zur Stromversorgung entlegener Gebiete mit Erneuerbaren Energien. Passend dazu besuchte Anfang November eine neunköpfige Delegation aus Vertretern der regionalen Politik der Niedersächsischen Partnerprovinz Eastern Cape, eine der neun Provinzen Südafrikas, das EFZN.

Begleitet wurde dieser Besuch von der Niedersächsischen Staatskanzlei. Dr. Knut Kappenberg, Referent für Internationale Angelegenheiten am EFZN, begrüßte die Delegation und gab in seiner Präsentation einen Überblick über die Forschungsschwerpunkte und die transdisziplinäre Arbeitsweise des Energie-Forschungszentrums. Im Anschluss referierte Dipl.-Ing. Nico Peterschmidt, Geschäftsführer der auf dem Energie-Campus ansässigen Firma INENSUS GmbH, über Mikroenergiewirtschaft, einem INENSUS-Modell zur Stromversorgung von Dörfern in Entwicklungsländern durch überwiegend Erneuerbare Energien.

Abgerundet wurden die fachlichen Gespräche, die bei den südafrikanischen Gästen auf sehr großes Interesse stießen, mit einem Rundgang durch die EFZN-Labore, in denen Dipl.-Ing. Benjamin Werther insbesondere die Funktionsweise der Virtuellen Synchronmaschine (VISMA) zur Verbesserung der Netzqualität in aktiven Verteilnetzen erläuterte.

 

EFZN

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