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Oldenburg/Hannover. Effizienz und Brennstoffverbrauch sind wesentliche Bestandteile eines jeden Verkaufsgespräches zu Heizungssystemen oder Fahrzeugen. Dagegen werden nur sehr selten die dafür erforderlichen Komponenten und Mechanismen thematisiert, also zum Beispiel die Dreiphasengrenzfläche, der Hydrophobierungsgrad oder die Regenerationszyklen-Anzahl. Auf diese für das Gesamtsystem entscheidenden Parameter fokussiert sich das Energieforschungszentrum NEXT ENERGY, dessen Institutsleitung der stellvertretende Vorstandssprecher des EFZN Prof. Dr. Carsten Agert bekleidet, bei der Zusammenarbeit mit Industriepartnern: Die Oldenburger Wissenschaftler verfügen im Marktsegment der Brennstoffzellen- und Kraft-Wärme-Kopplungs-Systeme über umfassendes Know-how zur Entwicklung effizienterer, kostengünstigerer und robusterer Materialen bis hin zu optimalen Betriebsführungsstrategien. Anschauliche Beispiele für mehr Effizienz im Gesamtsystem demonstriert das Institut vom 24. bis 28. April 2017 auf der Hannover Messe in Halle 27 an Stand D57 sowie in Halle 2 an Stand A08.

Kooperation mit Herstellern

Bei Brennstoffzellensystemen werden Kennwerte wie die Leistung oder die Lebensdauer bereits durch das Produktionsverfahren oder später durch die Betriebsweise maßgeblich beeinflusst. Im vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Forschungsprojekt „QUALIFIX“ analysiert NEXT ENERGY diese komplexen Abhängigkeiten. Ziel ist es, gemeinsam mit den Herstellern technisch oder wirtschaftlich abbildbare Qualitätssicherungssysteme zu definieren, entwickeln und validieren. Dabei werden die durch den Betrieb verursachten Degradationseffekte ebenfalls berücksichtigt. So können kostentreibende Fertigungsverluste minimiert und Optimierungspotenzial gezielt genutzt werden.

Wartungsfreundlicher Systemaufbau

Sowohl die Installation als auch künftige Wartungseinsätze müssen bei KWK-Anlagen so vorbereitet werden, dass durch diese Arbeiten möglichst keine Effizienzverluste verursacht werden. Hier fokussiert sich die mögliche Fehlerquelle also auf den „Faktor Mensch“. Vor diesem Hintergrund zielt das von der Europäischen Union geförderte Forschungsprojekt „D2Service“ auf wartungsfreundliche Konzepte ab: Unter anderem entwickelt NEXT ENERGY für die Forschungspartner Testprozeduren, mit denen langzeitwirkende und wirkungsgradreduzierende Fehler bei Wartung und Installation direkt aufgespürt werden können. Vorrangiges Projektziel ist es, mittels einfacher Austauschprozeduren und verständlicher Dokumentation Kosten und Aufwand für Reparaturarbeiten spürbar zu senken. Durch die internationale Kooperation mit mehreren Herstellern sollen die Verfahren auf unterschiedliche KWK-Anlagen auf Basis von Brennstoffzellen anwendbar werden.

Innovativer Fertigungsansatz

Mittels eines neuartigen Fertigungs-Ansatzes hat ein NEXT ENERGY-Wissenschaftlerteam ein kostengünstiges Speicherkonzept für Redox-Flow-Batterien entwickelt. Der Speicher ermöglicht die Steigerung des Eigenverbrauchs Erneuerbarer Energien und zeichnet sich durch besonders hohe Sicherheit und Langlebigkeit aus. Ein zum Patent angemeldetes Verfahren erlaubt bei der Montage der Kernkomponenten der Batterien – den Stacks – Kosteneinsparungen von bis zu 85 Prozent. Derzeit wird aus dem EXIST-Forschungstransfer „ResiFlow“ heraus die Unternehmensgründung vorbereitet. Angestrebt wird mit Unterstützung von Investoren die Serienfertigung eines Produktes, das insbesondere auf die Anforderungen im gewerblichen und landwirtschaftlichen Bereich ausgerichtet ist. Einen Prototyp, der das generelle Konzept demonstriert, präsentiert das Gründerteam am Gemeinschaftsstand des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur an Halle 2.

 

Am Vortragsprogramm der Hannover Messe 2017 beteiligt sich NEXT ENERGY mit folgenden Beiträgen:

  • Dienstag, 25. April 2017, 13.20 Uhr, Public Forum: Dr. Alexander Dyck, Bereichsleiter Brennstoffzellen bei NEXT ENERGY: „Scientific Results for Economic Benefit Inside the Product Ramp up for Fuel Cell Systems“
  • Dienstag, 25. April 2017, 14.00 Uhr, Technical Forum: Tobias Thomsen, Projektleiter „D2Service“ bei NEXT ENERGY: „Design to Service of Micro-CHP Systems“

 

 

NEXT ENERGY

EWE-Forschungszentrum für Energietechnologie e. V.

an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Carl-von-Ossietzky-Straße 15

26129 Oldenburg www.next-energy.de

 

Ansprechpartner für Medienvertreter:

Heinke Meinen

Pressereferent

Tel. (0441) 999 06 -104

heinke.meinen@next-energy.de

 

 

NEXT ENERGY – Forschung für die Energiesysteme von morgen

Das EWE-Forschungszentrum für Energietechnologie NEXT ENERGY ist ein gemeinnütziges Forschungsinstitut mit der Zielsetzung, die technischen Veränderungen auf dem Weg zu einer klimafreundlichen, wirtschaftlichen und sicheren Energie-Infrastruktur aktiv mitzugestalten. In den Forschungsbereichen Energiesystemanalyse, Energiesysteme & Speicher, Brennstoffzellen und Photovoltaik bearbeitet das Institut wesentliche Schlüsseltechnologien für die Energiewende von der Materialforschung über die Komponentenentwicklung bis hin zur Systemintegration und -analyse. Ein besonderes Interesse gilt dabei den dezentralen Energietechnologien künftiger Smart Homes, Smart Cities und Smart Regions mit ihren komplexen Wechselbeziehungen. In enger Kooperation mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie arbeitet das Institut anwendungsorientiert und interdisziplinär.

NEXT ENERGY ist ein unabhängiges An-Institut der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und unter dem Dach des gemeinnützigen Vereins „EWE-Forschungszentrum für Energietechnologie e. V.“ organisiert. Diesem gehören unter anderem die EWE AG, das Land Niedersachsen und die Universität Oldenburg an.

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Durch Infrarot-Aufnahmen lassen sich Wärmeverluste anhand der orange/rötlichen Farbgebung aufspüren. Dieses Bild eines Wärmetauschers macht die vorhandenen Potenziale zur Dämmoptimierung deutlich sichtbar. Foto: © NEXT ENERGY