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Goslar. Professor Carsten Agert ist ab Oktober 2017 neuer Vorstandssprecher des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen (EFZN). Der Professor für Energietechnologie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg übernimmt das Amt von Professor Hans-Peter Beck von der Technischen Universität Clausthal, der nach knapp zehnjähriger Amtszeit nicht erneut zur Wahl angetreten war. Zum stellvertretenden Vorstandssprecher wurde Professor Michael H. Breitner, Direktor des Instituts für Wirtschaftsinformatik der Leibniz Universität Hannover, gewählt.

Vorrangige Aufgabe des neuen Führungsduos wird die im Jahr 2015 eingeleitete organisatorische Weiterentwicklung des EFZN hin zu einem gemeinsamen wissenschaftlichen Zentrum der Universitäten Braunschweig, Clausthal, Göttingen, Hannover und Oldenburg sein. „Niedersachsen ist das Energieland Nr. 1, und auch die niedersächsische Energieforschung ist spitze. Das wollen wir stärker als bisher öffentlich hervorheben“, betont Agert und ergänzt: „Es geht uns darum, die Kräfte des Landes stärker zu bündeln, um national und international den gebührenden Impact zu erzeugen.“ Ziel sei es, eine landesweite Kooperationsplattform zu schaffen, über die sich z. B. standortübergreifende Drittmittelprojekte initiieren lassen.

Neben seiner Professur an der Universität Oldenburg leitet Agert das ebenfalls in Oldenburg ansässige Institut für Vernetze Energiesysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Er engagiert sich seit dem Jahr 2009 im EFZN, zunächst in beratender Funktion als Mitglied des Kuratoriums. In den vergangenen zwei Jahren bekleidete er bereits das Amt des stellvertretenden Vorstandssprechers. Mit dem Bereich Vernetze Energiesysteme als Kerngebiet seiner Forschungstätigkeit repräsentiert der Physiker eine der EFZN-Forschungslinien, die die fünf Mitgliedsuniversitäten im Zuge der Weiterentwicklung ihrer Kooperation als gegenwärtig profilbildende Schwerpunkte für die standortübergreifende Verbundforschung identifiziert haben. „Eine intensivierte Zusammenarbeit der EFZN-Universitäten bietet enormes Potenzial für die Energieforschung im Land Niedersachsen. Ich freue mich sehr darauf, dies in der neuen Funktion mitgestalten zu können“, so Agert.

Das Amt des stellvertretenden Vorstandssprechers wird zukünftig durch Professor Breitner, Direktor des Instituts für Wirtschaftsinformatik der Leibniz Universität Hannover, ausgeübt. Als langjähriges Mitglied und derzeitiger Sprecher des Vorstands des Hannoveraner EFZN-Forschungsknotens „Leibniz Forschungszentrum Energie 2050“ verfügt auch er über weitreichende Erfahrung in der Energieforschung.

Agert und Breitner dankten Professor Beck für seine langjährigen Verdienste um das EFZN. Mit ihm verlässt ein Gründungsvater das Forschungszentrum, das er aufgebaut und an dessen erfolgreicher Entwicklung Beck in den ersten zehn Jahren seines Bestehens maßgeblichen Anteil hatte. Bestätigt wurde dies im November 2016 mit der positiven Evaluation des EFZN durch die Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen (WKN).

Professor Beck stieß Prozesse an, von denen das EFZN auch lange nach seinem Ausscheiden noch profitieren wird, und prägte zudem Forschungsansätze, die am Anfang ebenso visionär waren wie sie heute zukunftsweisend sind. So stellte er bereits in den Gründungsjahren des EFZN einen ganzheitlichen, systemischen Ansatz in den Fokus seiner Forschung zur Energiewende. Zudem war Beck von Anfang an davon überzeugt, dass nur durch transdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Gesellschaft, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft und den dabei entstehenden Wissenstransfer die Herausforderungen bei der Transformation des fossilen Energiesystems in ein zukünftiges nachhaltiges System erfolgreich bewältigt werden können.

Im Rahmen der Aufsichtsratssitzung des EFZN zog Professor Beck zum Abschluss seiner Amtszeit folgendes Fazit: “Die Erfahrungen der letzten Jahre haben mich gelehrt, dass eine Kernfrage lautet, wieviel Kooperation und wieviel Konkurrenz Forschung generell braucht. Aus meiner Sicht sollte es im Fall der Energieforschung etwas mehr Kooperation als Konkurrenz sein, da genug Forschungsthemen und -mittel für alle da sind, und wir viele Fragestellungen nur gemeinsam angehen können. Sollte sich dieses Bewusstsein unter einer neuen Führung im EFZN durchsetzen, ergeben sich sehr gute Chancen für die niedersächsische Energieforschung.“

Das EFZN wurde im Jahr 2006 mit Unterstützung der Niedersächsischen Landesregierung gegründet. In seiner Kernaufgabe soll es eine Brückenfunktion zwischen Forschung und Praxis wahrnehmen. Vor diesem Hintergrund werden die Energieforschungskompetenzen der fünf Vertragspartner aus den Bereichen Natur- und Ingenieurswissenschaften sowie Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften gebündelt und strategisch abgestimmt. Durch die enge Verzahnung der Forschungsaktivitäten wird zudem ein verstärkter Aufbau technologischen Wissens mit der dazugehörigen Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses angestrebt.

 

Kontakt:

EFZN-Geschäftsstelle

Diana Schneider, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,

diana.schneiderefznde

05321/3816-8016 

 

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