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Hannover. Niedersachsen kann seine Energieversorgung bis 2050 komplett auf heimische, erneuerbare Energien umstellen. Das ist die Grundaussage eines unter Mitwirkung des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen (EFZN) erstellten Gutachtens "Szenarien zur Energieversorgung in Niedersachsen im Jahr 2050", das Umweltminister Stefan Wenzel am 20. April anlässlich der vierten Sitzung des Runden Tisches Energiewende in Hannover vorgestellt hat.

"In Paris hat die Weltgemeinschaft die Ziele für den Klimaschutz gesetzt. Jetzt geht es um das Wie", erklärt Wenzel in einer Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz. "Dabei soll der ökonomisch und ökologisch effizienteste Weg gegangen werden. Wichtig ist, dass das Zieldreieck von Umweltschutz, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit eingehalten wird. Mit dem Gutachten zeigen wir, wie Niedersachsen die Beschlüsse des Weltklimagipfels in Paris umsetzen kann. Die Aufgabe ist sehr anspruchsvoll, aber machbar."

"Das EFZN spricht im Runden Tisch Energiewende mit einflussreicher Stimme, denn fünf der 50 Mitglieder sind universitäre Wissenschaftler von uns", betont der Sprecher des EFZN-Vorstandes, Professor Hans-Peter Beck, in seinem Statement. "Wir halten den Runden Tisch Energiewende für geeignet, den notwendigen gesellschaftlichen Diskurs zur Energiewende in Niedersachsen zu befördern und bedanken uns auch an dieser Stelle für die konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten bei der Erstellung des Gutachtens. Uns Wissenschaftlern ist klar, dass dieser erste fundierte Aufschlag zur bilanziellen Betrachtung einer 80 bis 95 prozentigen regenerativen Energieversorgung 2050 in Niedersachsen nur der Anfang einer Sektor übergreifenden wissenschaftlichen Durchdringung des Themas ist. Das Gutachten liefert quasi einen ersten Existenzbeweis einer möglichen Lösung, die naturgemäß noch nicht hinreichend ist. Um Letzteres zu erreichen, sind noch viele weitere Aktivitäten notwendig", so Beck.

Das Gutachten "Szenarien zur Energieversorgung in Niedersachsen im Jahr 2050" wurde unter Federführung des Clausthaler Umwelttechnik-Institutes (CUTEC) in Kooperation mit dem EFZN und der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Braunschweig/Wolfenbüttel für den im Mai 2014 eingerichteten Runden Tisch Energiewende erstellt. Es ist Grundlage der Diskussion des Gremiums über ein Leitbild für eine nachhaltige Energie- und Klimaschutzpolitik des Landes. Das Leitbild soll das Bekenntnis zu dem Ziel, die Treibhausgas-Emissionen bis 2050 (gegenüber 1990) um 80 bis 95 Prozent zu reduzieren, enthalten. Zudem wird angestrebt, die Potenziale für Energieeffizienz möglichst auszuschöpfen. Das Leitbild soll vom Landeskabinett verabschiedet werden. Der Runde Tisch Energiewende Niedersachsen wurde von der Landesregierung im Mai 2014 eingerichtet. Ihm gehören rund 50 Persönlichkeiten aus der niedersächsischen Wirtschaft und Energiewirtschaft, aus Wissenschaft, Gewerkschaften, Kommunen, Kirchen, Kammern, öffentlichen Einrichtungen sowie Umwelt- und sonstigen Fachverbänden an.

 

Zur Presseinformation des Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz:

www.umwelt.niedersachsen.de/portal/live.php

Weitere Infos auf:

www.umwelt.niedersachsen.de/energie/rundertisch/runder-tisch-131885.html

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